Achtung: vom 23. bis 31. Dezember haben wir nur einen eingeschränkten Notbetrieb für dringende Fristangelegenheiten!

Nos objectifs

Pardon, pas de traduction disponible

Dieses verschriftlichte Selbstverständnis ist eine Beschreibung davon, wie wir uns die KuB wünschen. Wir arbeiten konkret daran, solch ein Ort zu werden, zu sein und zu bleiben. Von Menschen, die in der KuB arbeiten (wollen), verlangen wir nicht, dass sie alles hundertprozentig erfüllen. Aber wir wollen, dass sie mit der Zielbeschreibung einverstanden und bereit sind, an diesem Ziel mitzuarbeiten.

Grundsätze

Wir sind gegen die Einschränkung der Rechte aufgrund des Aufenthaltsstatus. Denn: Kein Mensch ist illegal. Alle Menschen sollen am Ort ihrer Wahl in Würde leben können. Alle Menschen sollen die gleichen Rechte haben. Wir arbeiten dafür, die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen in Deutschland zu verbessern. Die KuB arbeitet deswegen politisch unabhängig von Behörden, politischen Parteien oder Religionen.

Die Adressat*innen der KuB sind besonders oft von Rassismus betroffen. Rassismus zeigt sich nicht nur in der Einschränkung durch den Aufenthaltsstutus. Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und kommt nicht nur am sogenannten rechten Rand vor. Eine rassismuskritische Grundhaltung ist deswegen für die Mitarbeit in der KuB wichtig. Die Adressat*innen der KuB können auch von anderen Diskriminierungsformen betroffen sein, die sich dann gegenseitig beeinflussen oder verstärken können. Zum Beispiel: Sexismus, Klassismus, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Ableismus, Lookismus, Antisemitismus, Diskriminierung von Sinti*ze und Rom*nja, Adultismus, Ageismus etc.

Wir wissen, dass leider auch in der KuB Diskriminierungen vorkommen. Uns ist es wichtig, uns mit unseren Privilegien kritisch auseinanderzusetzen und sensibel mit Diskriminierungserfahrungen umzugehen. Wenn es zu diskriminierendem Verhalten kommt, versuchen wir, im Sinne der Betroffenen zu handeln. Dafür haben wir in der KuB verschiedene Mechanismen, die wir regelmäßig weiterentwickeln. Wir wollen, dass die KuB ein sicherer Ort ist. Gleichzeitig wollen wir auch ein Lernort sein, an dem Fehler passieren können und wir verantwortlich damit umgehen. Wir versuchen, eine Balance zwischen diesen beiden Zielen zu halten.

Miteinander

Als Team der KuB ist uns ein solidarischer Umgang miteinander sehr wichtig. Wir sind bemüht, mit allen Menschen wertschätzend umzugehen. Das bedeutet für uns, dass wir einander respektvoll zuhören und uns nicht vorverurteilen.

Wir möchten Kritik ernst nehmen und versuchen uns beständig zu hinterfragen. Wir versuchen Kritik konstruktiv und wertschätzend zu formulieren und ebenso mit ihr umzugehen.

Wir sind offen für unsere jeweiligen unterschiedlichen Perspektiven und wollen auf einer vertrauensvollen Basis miteinander arbeiten.

Uns ist wichtig, dass das Team der KuB die Grundwerte aus diesem Selbstverständnis teilt. Darüber hinaus gehende Heterogenität/Vielfalt in der politischen Haltung finden wir gut.

Die KuB ist selbstorganisiert. Alle Mitarbeiter_innen übernehmen aktiv Verantwortung für Strukturen, Entscheidungen und Ausgestaltung der KuB-Arbeit. Es gibt keine übergeordnete Instanz, die wichtige Entscheidungen trifft, sondern die Teamsitzung verantwortet die Arbeit der KuB und alle Mitarbeiter_innen der KuB sind eingeladen, an ihr teilzunehmen. Dabei arbeiten wir konsensorientiert, Mehrheitsentscheidungen versuchen wir zu vermeiden.

In der KuB gibt es keine institutionellen Hierarchien (z.B. Chef_innen). Wir sind uns aber bewusst, dass es in der KuB bestimmte informelle Hierarchien gibt (z.B. Wissens- und Zeithierarchien, wenn Leute schon lange in der KuB sind und viele Einblicke haben) und bemühen uns, diese zu offenbaren und sie, wo es sinnvoll möglich ist, abzubauen.

Wir sehen das Arbeitsfeld, in dem wir uns bewegen, als politisches Feld und uns darin als politische Akteur_innen. Die Reflexion politischer, sozialer und gesellschaftlicher Verhältnisse ist eine Bedingung, um unsere Arbeit machen zu können.

Wir sind unabhängig. Um die Arbeit in der KuB machen zu können, sind wir oft auf finanzierende Institutionen/Geldgeber_innen angewiesen. Wir lassen uns nicht auf Förderbedingungen ein, die unserer Grundhaltung widersprechen und wollen Kritik öffentlich äußern und nicht aus Angst vor (potenziellen) Geldgeber_innen verschweigen.

In den verschiedenen Arbeitsbereichen der KuB arbeiten wir nach Standards und Qualitätsleitlinien, die wir gemeinsam entwickeln. Wir bilden uns fort und reflektieren unsere Arbeit.

Arbeitsweise

Es soll niemand von den Angeboten der KuB ausgeschlossen werden, weil ihre_seine Nationalität und/oder Aufenthaltstitel nicht ausreicht. Unser Fokus liegt auf Menschen mit Fluchterfahrungen und in prekären aufenthaltsrechtlichen Lagen.

Wir wollen uns auf die Seite der Nutzer_innen der KuB-Angebote stellen, insbesondere bei Konflikten mit staatlichen Stellen.

Wir erkennen an, dass alle Personen verschieden sind und Situationen verschieden erleben, sowie individuelle Handlungsspielräume und Ziele haben. Wir wollen sie bei ihrer Zielerreichung unterstützen. Wir wollen keine Abhängigkeiten herstellen und versuchen, respektvoll mit selbstbestimmten Entscheidungen der Nutzer_innen umzugehen. Die Situation aller Personen ist einzigartig und wir beraten nicht nach einem Standardkatalog.

Wir wollen gemeinsam Handlungsspielräume erkennen und erweitern.

Wir wollen unsere Räume und Angebote so gestalten, dass sie möglichst allen Personen einfach zugänglich sind. Zum Beispiel sind deshalb alle unsere Angebote kostenlos.

Wir wollen ein angenehmer Ort sein für Menschen, die hier arbeiten oder die Angebote nutzen. Wir bemühen uns, die Bedürfnisse, Grenzen und Privatsphäre der Menschen in der KuB zu respektieren. Dadurch versuchen wir, einen sicheren Raum zu etablieren und zu verteidigen.